Mehr als ein Jahr lang habe ich an der Übersetzung von Ted Simons Buch gearbeitet. Alles fing damit an, dass ich Ted im Herbst 2022 in Südfrankreich besucht habe. Polly und ich hatten erst Christos verhüllten Arc de Triomphe angeschaut bestaunt und uns dann in Teds Dörfchen Aspiran verliebt.

Ted Simon mit Motorrad, davor Eva Strehler und Hündin Polly

Eigentlich wollte ich ein anderes von Teds Büchern übersetzen, aber wenn ein 92 gerade ein Büch über die ersten 42 Jahre seines Lebens fertiggestellt hat, ergibt diese Übersetzung einfach mehr Sinn.

Ted Simon und Ralph Wüstefeld vor "Go for it"-Buch (MRT 2024)

Die Übersetzung war anstrengend, sie hat Spaß gemacht, ich habe viel gelernt. Nun ist das Buch auf dem Markt, vorgestellt wurde es von Ralph Wüstefeld auf dem MRT Gieboldehausen 2024.

Am allerbesten empfehlen kann es wohl Christine Klemm, Ted Simons Nichte:

„GO FOR IT! – Wie die Reise begann”

Warum ich mich darauf freue, warum ich es auch auf Deutsch nochmals lesen und es ganz sicher vielfach verschenken werde?

Warum ich auch wegen dieses Buches das erste Mal zum MRT fahre, was in meiner alltäglichen Welt eine „Magnetresonanztomographie“ wäre, in diesem Fall aber das Motorradreisetreffen in Gieboldehausen ist, das sich schon zum 28. Mal jährt?

Dazu gibt es viele Antworten.

Die erste Antwort …

… ist der Titel, „GO FOR IT“; wenn du jemals irgendetwas in deinem Leben gewollt und es dir bisher nicht zugetraut hast… dann wird dich dieses Buch im Titel und in jedem einzelnen Kapitel dazu ermutigen, dich auf den Weg zu machen.

Die zweite Antwort ist …

… dass es nicht mehr viele Menschen gibt, die authentisch aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs erzählen können, hier aus der entwaffnenden Sicht eines Kindes, das wirklich aufgeweckt war, viel Zeit zum Nachdenken und viel Bewegungsfreiheit hatte und das sich bis heute, jetzt mit 93 Jahren, unglaublich gut erinnern kann!

Möchte jemand sich ins London der 30er und 40er Jahre zurückversetzen lassen? Oder nach Frankreich in der Nachkriegszeit? Paris in den 50er oder 60er Jahren? New York? Will jemand wissen, wie der Weg ins Zeitungsgeschäft und zum Journalisten und Autor aussehen konnte; was damals politisch, sportlich, kulturell geschah, aus der Sicht eines jungen Engländers, dessen Vater ein (ursprünglich) rumänischer Jude und dessen Mutter meine Großtante Guschi aus Harburg (heute zu Hamburg gehörig) war, eine glühende Kommunistin, die ihr Kind allein in London großzog?

Oder wie ein junger Mann sich nach Beziehungen zu Frauen sehnt, auch nach Beziehungen zu Menschen allgemein, und wie es ihm gelingt, sich immer neue Kontexte und Kreise zu erschließen, zu Hause und überall auf der Welt?

Man merkt schon, dass ich Psychotherapeutin bin … Und aus psychotherapeutischer Sicht kommt auch:

Die dritte Antwort …

… warum dieses Buch so lesenswert für mich ist: Weil es zeigt, dass Träume und Ideen umsetzbar sind, so lange nicht das Gegenteil bewiesen ist. Ted hatte kein Motorrad und keinen Motorradführerschein, als er seine Reise zu planen begann. So what? Just GO FOR IT (und beginne mit der Planung … auch das lässt sich lesen in diesem Buch: Ideen können zu konkreten Plänen werden, die Schritt für Schritt umgesetzt und realitätsbezogen angepasst werden können, bis sie tatsächlich Wirklichkeit werden!)

Für Menschen, denen ich im Rahmen der Psychotherapie begegne, geht es oft genau darum: Was will ich? Und wenn ich das weiß: Wie sind die Schritte dorthin? Woher weiß ich, was machbar ist?

Manchem möchte ich Teds Buch in die Hand drücken und freue mich auch deshalb über die deutsche Übersetzung: GO FOR IT! Du wirst sehen, was alles möglich ist, wenn du erstmal losgehst.

Ted Simon signing copies of "Go for it", the German version of "Don't Boil the Canary" Foto (c) Sophie Leistner

Foto (c) Sophie Leistner

Vierte Antwort …

Ted ist mein „Onkel“, der Cousin meines Vaters mütterlicherseits. Es war schon immer toll, einen Märchenonkel zu haben, der sich was traut … alles, was Eltern vorbringen konnten, weshalb meine Kinderträume zu groß waren und zu weit reichten … all das wurde von Onkel Ted widerlegt.

Ich bin 1971 geboren, und ich erinnere mich das erste Mal an Ted, als es hieß: „Er ist zurück! Er ist jahrelang um die ganze Welt gereist, mit dem Motorrad. Er besucht uns in Hamburg mit seiner jungen Frau. Aber er lebt eigentlich in Frankreich, und wir werden ihn besuchen, in den Sommerferien!“. Das war 1978/79, und die Existenz dieses Onkels hat für mich bedeutet, was sie für jeden bedeuten kann:

Deine Träume sind es wert, ernstgenommen zu werden – von dir selbst! You GO FOR IT …

Fünfte Antwort …

In diesem Buch kann man auch lesen, dass man ohne Sport, aber in dauerhafter Aktivität z.B. bzgl. Reisen, Beziehungen, Lebensgestaltung so richtig alt werden und dabei in jeder Hinsicht (also mindestens körperlich, psychisch, geistig …) beweglich und handlungsfähig bleiben kann.

Ted ist vierzig Jahre älter als ich. Und jedes Mal, wenn ich ihn sehe, bin ich doppelt inspiriert: Weil er mir deutlich macht, dass Träume umsetzbar sein können, und ich damit einfach loslegen kann, und dass ich das Alles vielleicht noch volle 40 Jahre lang machen kann!!!

Just GO FOR IT! …

Sechste Antwort …

Dieses Buch liest sich einfach gut. Eva Strehler hat es toll übersetzt. Direkt vom Motorrad aus sozusagen …

Es gibt noch viele weitere Antworten, warum ich dieses Buch lesenswert finde; für jeden selbst, aber auch als Geschenk: Schon der Titel ist eine deutliche Botschaft für jemanden, den man mag oder liebt – und der (oder dem) man sagen will – anregend, unterstützend, aufmunternd, Lust aufs Leben machend:

GO FOR IT!

Dr. med. Christine Klemm

 

So, ich hoffe, das hat euch überzeugt!

Erhältlich ist das Buch:

Viel Freude beim Lesen 🙂

Ted Simon mit Eva Strehler

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