Frau vor Zelt in Natur

Wenn die Schokolade zum Berg kommt

Es war einer dieser Tage…

… die mit einem Geschenk begannen. Wenige Minuten vor dieser Aufnahme war ich – noch dösig im Schlafsack – darüber gestolpert, dass der höchste Berg der Karpaten nicht in Rumänien liegt, sondern in der hintergründigen Hohen Tatra in der Slowakei.

Es bleibt dahingstellt, ob der Name dieses Berges schwerer zu schreiben als auzusprechen ist oder umgekehrt: Gerlachovský štít.

Leider habe ich diesen Gipfel weder besucht noch wirklich gesehen – das Wetter war einfach zu schlecht. Zumindest bin ich so weit hochgefahren, dass ich Ehrfurcht vor den Slowaken empfunden habe: Wanderer, Mountainbiker und Jogger (!) waren in Massen bergauf (!!) unterwegs – an dem Klischee der sportlichen Slowaken scheint also etwas dran zu sein.

Warum ich euch gerade heute davon erzähle?

Weil genau dieser Gerlachovský štít (keine Sorge, man darf auch Gerlsdorfer Spitze sagen 🙂 ) von nun an die TOBLERONE-Packung zieren wird!

Jawohl – das Matterhorn hat ausgedient.

Buch, Cover, Eva Strehler, Hin und weg, Blind Date mit den Karpaten, Straße, die zu Bergkette führt, Blick durch Motorrad-VisierWer Hintergründe möchte, ist mit diesem Bericht im Merkur und mit dieser Folge des Podcasts „ApokalypseundFilterkaffee“ (ab 39min00) bestens versorgt.

Und wer mehr über meine Karpatentour lesen will, kommt hier zu meinem Buch. Selbstverständlich kann dieses mit jeder Schokoladenmarke genossen werden.


Frau vor Zelt in Natur

Karpaten 2 – Der Weg ist das Ziel

Drei Kaffee nach dem Beitragsbild ein kleiner Versuch, die vergangenen Tage auf dem Weg in die Karpaten zusammenzufassen.
In ganz kurzer Kürze: Es ist ein Traum!
Selbst der Weg dorthin ist wunderschön und unterhält mit allerlei Spannendem und Kuriosem.
Immer wieder stehen Einheimische am Straßenrand und pflücken, was die Bäume und Sträucher gerade bieten: Pflaumen, Beeren, Birnen. Es strahlt eine Ursprünglichkeit aus, die gut tut. Ist wahrscheinlich wieder der westlich-verklärende Blick – vielleicht wünschten sie sich, die Rente wäre höher und der Supermarkt näher?
Immer wieder stehen am Straßenrand Gestalten in Gruppen – in Tschechien gönnt man ihnen Kopfbedeckungen, in der Slowakei nicht.
Immer wieder (gefühlt) fährt man über Grenzen (CZ-PL-SK, und das auch mal hin und her), die (wiederum gefühlt) so gar nichts bedeuten – und das ist einfach großartig. Tatsächlich gibt es viele fast grüne innereuropäische Grenzen, bitte mehr davon!
Das Dreiländereck ist übrigens voll fürn Arsch. Stellt euch eine Torte vor, die in drei Stücke geteilt ist. In jedem Stück stecken nahe (!) der Spitze dreieckige (immerhin) Kerzen bzw. Marmorstelen mit den jeweiligen Landeswappen – ca. 50 Meter voneinander entfernt. Das war’s. Ich wollte den einen Punkt, in dem sich die drei Länder treffen, nicht drei Stelen irgendwo! Dort, wo der Punkt sein müsste, fließt ein Bächlein. Egal, wieder was gelernt: Mein Four Corners Point in den Staaten ist schwer zu toppen.
Immer wieder halte ich an, um die Landschaft fotografieren, in die die Straße vor mir sich hineinwindet – vergebens. Nicht das Anhalten, sondern das Einfangen. Grün, weit, hügelig bis bergig, darüber strahlend blauer Himmel.
Immer wieder stoße ich auf Spuren der militärischen Vergangenheit – sei des bei dem Typen, der für 10 Euro pro Person Touristen 15 min in seinem Panzer durch den Matsch fährt…
… sei es am Autofriedhof, auf dem auch eindeutig ausrangierte, weil verrostete Schnellboote liegen. Natürlich mache ich Fotos, werde aber von einem Typen, der im weißen Jeep angedüst kommt, dazu angehalten, sie zu löschen – das sei verboten. Hallo??? Das ist alles Schrott, jeder kann es sehen, warum soll das verboten sein?? Du hast hier doch bestimmt nicht mal was zu sagen – wo ist dein Ausweis?! Aber ich gebe mich zerknirscht und lösche die Handybilder. Nicht ohne sie beim nächsten Stopp wiederherzustellen. Das ich auch noch Bilder mit der Kamera gemacht habe, hat er gar nicht gecheckt – der mit Sicherheit nicht geschult.
Und immer wieder muss ich abends schauen, wo ich mein Zelt aufbaue. Bisher habe ich immer Glück, mein Aufstieg ist unaufhaltsam: vom verfallenen Irgendwas…
… über ein Eigenheim (na gut, ein Rohbau, neben dem ich zeltete) bis hin zum Feriendorf für mich allein…
… und heute Nacht ein weites Feld mit der Hohen Tatra, deren Umrisse von unfassbar hellen Sternen beleuchtet werden. Die Sterne sind so hell, dass ich während eines Pipigangs Orion, Kassiopeia und den Schwan sehen kann – und das ohne Kontaktlinsen!
 
Es ist einfach wundervoll.