Geilere Probleme
Vor einer Weile habe ich in “Und kannst du davon leben?!” ein paar Gedanken geteilt (euer Lieblingssatz darin “Es geht nicht darum, keine Probleme mehr zu haben, sondern geilere Probleme.” 🙂 ). Heute geht es knackig-kurz um Entscheidungen ‒ um Münzen, um A- und B-Ratgeber, darum, warum dein Traum nicht wahr werden DARF, und um Schnäppchenjagden.
Nie ohne Bargeld
Du tust dich schwer bei einer Entscheidung? Hier ist eine einfache und schnelle Art der Entscheidungsfindung ‒ schon deshalb darf das Bargeld nie abgeschafft werden. Schnapp dir eine Münze und lege fest, welche Seite für welche Entscheidungsantwort steht. Schnapp dir am besten auch einen Zeugen, es geht schließlich um was. Dann wirf die Münze in die Luft ‒ und fühl in dich rein. Meistens merkst du genau dann, welche Seite der Münze oben liegen soll, womit du dich gut und womit du dich schlecht fühlst. Die Münze trifft also nicht die Entscheidung für dich, sie hilft dir nur, die Entscheidung zu fühlen, die du unbewusst schon getroffen hast. Dir fehlte nur der Mut, es dir einzugestehen.
Nun braucht es noch den Mut, die Entscheidung umzusetzen ‒ aber spannenderweise ist das gar nicht mehr so schwer, wenn die Entscheidung erst getroffen ist.
A-Ratgeber und B-Ratgeber
Meiner Meinung nach gibt es A-Ratgeber und B-Ratgeber. Und damit ist keine Bewertung der Menschen gemeint. Als A-Ratgeber betrachte ich Menschen, die die Entscheidung, vor der ich stehe, schon getroffen haben. Die beide Seiten kennen. Nur sie können wirklich von Herausforderungen und Belohnungen nach einer Entscheidung sprechen. B-Ratgeber kennen nur das Davor, das, was ich auch kenne. Sie können wertvolle Gedanken betragen, aber eben nur zu einer Seite der Entscheidung. Die andere Seite kennen sie nur vom Hörensagen.
P.S.: Mit der Auswahl der Ratgeber ist es wie mit der Münze: Schließlich weißt du, wer dich ermutigen und wer dich bremsen wird. In der Auswahl deiner Ratgeber hast du oft schon deine Antwort.
Warum du es nicht wagen DARFST
Ich habe in meinem Leben Menschen bemerkt, die mich vor, während und nach meinen unkonventionellen Entscheidungen immer wieder mit ihren Vorbehalten und Ängsten beglücken. Nein, natürlich nicht beglücken, sondern belasten, beschweren im eigentlich Wortsinn. Warum sie das tun? Ich glaube, für sie DARF mein Weg einfach nicht zu Gutem führen ‒ weil damit ihr eigener in Frage gestellt wäre. Und das könnte schrecklich sein: Ihre Entschuldigungen dafür, Lebenssituationen zu verändern oder die eigenen Träume zu verwirklichen, wären ungültig. Übrig bliebe Selbstverantwortung ‒ und die ist anstregend. Sie bremsen mich mit ihren Ängsten, damit es okay bleibt, dass sie sich selbst ausgebremst haben. Und sie wollen mir das als guten Rat oder Fürsorge verkaufen.
Bitte verstehe mich nicht falsch: Es gibt wichtige und gute Bedenken, gerade bei großen Entscheidungen. Aber man sollte schauen, von wem sie kommen ‒ und ob hinter Fürsorge nicht andere Themen stecken.
Wir sind alle Schnäppchenjäger
Mein Lieblingscoach, Jens Corssen, sagt, dass wir alle Schnäppchenjäger sind. Dass wir immer versuchen, das Beste herauszuholen, auch wenn wir es selbst zunächst nicht sehen. Für jede Situation, in der ich bin, entscheide ich mich. Und wenn ich mich nicht entscheide, diese Situation zu ändern, entscheide ich mich für sie ‒ weil sie mir in diesem Moment mehr bietet als die Alternative. Vielleicht sind es Sicherheit, finanzielle Vorteile, Kinder, die noch zur Schule gehen, whatever. Wenn diese Gründe mich von etwas abhalten, ist es okay. Das Wichtige ist: Ich könnte auch anders. Jederzeit ‒ aber zu einem höheren Preis. Man kann alles jederzeit tun, wenn man bereit ist, den Preis dafür zu zahlen.
Ich finde das so genial und so wichtig. Nicht, weil ich dafür bin, ständig alles in Frage zu stellen und über Bord zu werfen, sondern weil es mir meine Selbstverantwortung klarmacht. Das, was ist, ist meine Entscheidung. Es darf trotzdem mal schwer sein und anstregend, aber ich entscheide mich in jedem Moment dafür, in dem ich mich nicht anders entscheide.
Was mich zu einem Satz führt, mit dem man sich vordergründig nicht unbedingt Freunde macht ‒ der aber auch ein schöner Tritt in den A**** sein kann: Wer nichts ändert, hat kein Recht zu jammern. Man kann ja eine Entscheidung treffen.
In diesem Sinne wünsche ich uns für dieses Jahr spannende Entscheidungen!
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